Bodenschätze

Entlang der Südtiroler Weinstraße trifft mediterran auf alpin. Südwind in den Girlaner Lagen und kühle Fallwinde in den Weinbergen am Fuße des Mendelgebirges. Über 2000 Sonnenstunden im Jahr, und doch große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. 

Um charakterstarke Weine zu produzieren, braucht es neben dem passenden Klima und handwerklichem Können aber natürlich auch die geeigneten Böden.
Wir schätzen uns glücklich, Weinberge in verschiedenen, historisch anerkannten Herzstücken zu bearbeiten:
Girlan und Eppan Berg im Überetsch, Gries bei Bozen und am Kalterer See.

Besondere Orte - unsere Weinberge

Girlan - Rungg
(450-500 m)

Girlan liegt auf dem Mitterberg, einem langgestreckten Hügel mitten im Südtiroler Etschtal. Es handelt sich um eiszeitliche Moränenschotterböden mit hohem Steinanteil (Porphyr, Granit, Gneis) und mittlerem Sand- und Lehmgehalt. Diese Böden sind relativ karg, gute Wärmespeicher und weisen einen tiefen pH-Wert auf. Durch die günstige Position auf der Hügelkuppe sind die Lagen sehr windoffen. Täglich, außer bei Gewitter oder Regen, weht in den Nachmittagsstunden die Ora, der Südwind vom Gardasee.

Hier stehen Blauburgunder, Chardonnay, Sauvignon blanc und in den wärmsten Westhängen Merlot und auf der Hügelkuppe etwas Syrah.

Eppan Berg
(480-615 m)

Die Position am Fuß des Mendelgebirges ist prägend für unsere Weinberge in Eppan Berg: kühle Fallwinde, die in den Abendstunden von über 1300 m ins Tal strömen, mäßigere Temperaturen durch die Ostlage und die abschattende Wirkung des direkt darüber aufragenden Mendelkammes erzeugen ein einzigartiges, spezielles Kleinklima.  

Dazu kommt ein äußerst wertvoller Untergrund: Lehmige Kalkschotterböden mit dominierendem Dolomit – Anteil und stark wechselndem Eisengehalt (roter Lehm) bilden ideale Vorraussetzungen für Burgundersorten. Die Böden sind sehr tiefgründig, und zeichnen sich durch eine sehr gute Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit aus, die eine dauerhafte Wasserversorgung auch in wärmeren Jahren garantiert.

In Eppan Berg haben wir Weißburgunder, Chardonnay, Sauvignon blanc,  Riesling, etwas Ruländer (Pinot gris) und Blauburgunder gepflanzt.

Gries - Bozen
(260 m)

Die autochtone Sorte Lagrein ist untrennbar mit dem Standort Gries verbunden. Es gibt wenig andere Orte in Südtirol, wo sich eine so starke historische Verbindung zwischen Rebsorte und Lage entwickelt hat.
In Gries herrschen Schwemmböden vor, also alluvionale, durch den Talferfluss geschaffene Bodenformationen. Sie sind äußerst tiefgründig, bis in eine Tiefe von über 10 Metern wechseln sich sandige und schottrige Schichten ab. Dominierend ist dabei das Porphyr – Gestein. Die Böden sind sehr reichhaltig und garantieren eine gute Wasserversorgung. Die Wärme des Bozner Talkessels ist charakteristisch –  an heißen Sommertagen sorgen Winde aus dem Sarntal für Abkühlung. Unser Lagrein „Berger Gei“ stammt aus dem Herzstück dieser historischen Lage.

Kaltern am See
(280 m)

Die Sorte Vernatsch ist eine echte Besonderheit. Frisch, elegant, vielseitig und vor allem: einzigartig. Deshalb freut es uns ganz besonders, eine historische Lage am Kalterer See bewirtschaften zu dürfen.
Über 80 Jahre alte Vernatsch-Rebstöcke in traditioneller Pergel-Erziehung wurzeln in diesem Weinberg mit Blick auf den See. Es handelt sich um wärmespeichernde, leicht lehmige Kalkschotterböden mit geringem Sandanteil. Es herrscht Dolomit vor, ein Kalk-Sedimentationsgestein mit wertvollen Kalzium – Magnesiumverbindungen, das aus den Korallenriffen des Urmeeres entstanden ist.
Die Reben stehen in einer sehr gut durchlüfteten Hanglage. Nachmittags weht der Südwind „Ora“, am Abend dann erfrischen Fallwinde vom Mendelkamm den Weinberg.
Wir glauben sehr an das Potential dieser Lage und dieser alten Sorte, die ein wichtiger Teil unserer Weinkultur und der Südtiroler Geschichte ist.